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Topographien
innerer Welten

 

eine poetische Archäologie

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Sediment. Stille. Übergang.

Diese Ausstellung zeigt keine Landschaft im geographischen Sinne – und doch betritt man Räume.

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Räume, die sich nicht aus Linien und Horizonten zusammensetzen, sondern aus seelischen Zuständen: Risse, Sedimente, Schwellen, Stille.

Jedes Bild ist ein Ort, an dem sich Erinnerung ablagert, Hoffnung verflüchtigt, Gedanken verfangen. Manche flackern noch – andere sind längst erloschen.

Die begleitenden Gedichte deuten nicht. Sie sprechen nicht über die Bilder – sie sprechen mit ihnen.

Jede Strophe ist eine seelische Entsprechung, ein Echo aus jener Tiefe, aus der auch die Malerei entsteht.
Diese Ausstellung ist kein Gang durch Räume, sondern durch Zustände – von der Schwerkraft des Erinnerns bis zum Schwebezustand vor dem Verstummen.

Sediment der Erinnerung

Man fällt – es zieht an allen Sphären,
Schwarz ist es, finster, tief und weit.
Kein Halt, kein Licht, es hilft kein Wehren – 
Man stürzt in die Unendlichkeit.

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Ein Bild wie ein innerer Querschnitt.
Man fällt nicht in ein Außen, sondern in ein Inneres – langsam, Schicht um Schicht. Die Farbräume erinnern an Erdreich, an Geschichte, an Überlagerungen von Vergangenem. Goldene Spuren wirken wie Echozonen eines früheren Lichts.

Titel des Werks: Sedimente der Zeit
Technik: Mischtechnik auf Leinwand (Strukturpaste, Acryl), 2024

Am Rand des Sagbaren

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"Die Hoffnung – völlig aufgesogen,

Von diesem leblos schwarzen Nichts.

Durch die Gefühle angelogen

Ein Opfer harten Selbstgerichts."

Ein Werk zwischen Schweigen und Schwelle.
Oben: Licht. Unten: Dunkel. Dazwischen ein Riss, ein Abbruch, ein Nicht-mehr.
Man steht nicht vor einer Wand – sondern vor der Frage: Geht man weiter? Oder bleibt man stehen?

Titel des Werks: Abbruchkante
Technik: Acryl auf Leinwand, 2025

Kosmogramm der Stille

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"Und die Gedanken spinnen Weben,

Die immer eng're Fesseln ziehn,

Ums letzte Flackern wahren Lebens – 

Kein Mensch kann ihnen je entfliehen."

Ein geschlossenes System – kreisend, zellulär, unentrinnbar.
Die Formen wirken wie Erinnerungsarchitekturen, wie Netze des Denkens. Im Zentrum: Stille. Nicht leer – sondern überfüllt. Die Spannung liegt im Nicht-Ausgesprochenen.

Titel des Werks: Goldene Passage
Technik: Mischtechnik auf Leinwand, 2024

Zwischenzeit

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"Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit.

Die Kraft verschwindet. Es naht, es droht

Ein Zustand ew'ger Dunkelheit.

Der innere, der stille Tod."

Ein Bild des Verharrens.
Es gibt keine Richtung, keine Bewegung – nur das Dazwischen.
Gold und Grau liegen übereinander wie Erinnerung und Asche.
Dies ist keine Szene – es ist ein Zustand. Und dieser Zustand spricht nicht. Er ist.

Titel des Werks: Zwischenwelt
Technik: Acryl auf Leinwand, 2025

Abgeworfenes Jetzt

"Und so verharrt man – abgestorben,

Dem Jetzt als Wesen abgeworben.

Und wartet auf den letzten Schritt:

Dass der inn're Tod nach außen tritt."

Diese Strophe gehört keinem Bild.
Sie ist kein Werk – sie ist das Danach.
Der Moment, in dem alles Sichtbare zurücktritt und nur noch das bleibt, was nicht mehr benennbar ist.

Ein stiller Raum.
Ein Echo.
Ein Abschied.

© 2025 by Stjeels Squire

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